Schädliche Inhaltsstoffe in industriellen Produkten
In zahlreichen Kosmetik- und Reinigungsprodukten stecken synthetische Zusatzstoffe, die auf den ersten Blick nützlich erscheinen, aber oft gesundheitliche und ökologische Risiken mit sich bringen. Welche Stoffe stecken in den Produkten, die wir täglich nutzen? Hier erfahren Sie mehr über die Inhaltsstoffe, ihre Funktionen und die möglichen Gefahren für Mensch und Umwelt.
Zusatzstoffe und ihre potenziellen Risiken
Zusatzstoffe in der Kosmetik
In der Kosmetikindustrie werden zahlreiche synthetische Zusatzstoffe verwendet, um die Haltbarkeit, Textur, Wirksamkeit und sensorischen Eigenschaften von Produkten zu verbessern. Diese Stoffe können je nach Art des Produkts und dessen Anforderungen sehr unterschiedlich sein.
Viele synthetische Inhaltsstoffe in der Kosmetik stehen in der Kritik, da sie potenziell allergieauslösend, hautreizend oder umweltbelastend sein können. Deswegen gibt es einen wachsenden Trend zu natürlichen oder bio-zertifizierten Alternativen.
Hier sind einige der am häufigsten verwendeten synthetischen Zusatzstoffe in Kosmetika und deren vermuteten oder sogar bestätigten Gefahren:
Konservierungsstoffe
Konservierungsmittel verhindern das Wachstum von Bakterien, Schimmel und Hefen und verlängern so die Haltbarkeit von Kosmetikprodukten.
- Parabene (Methylparaben, Propylparaben)
Weit verbreitete Konservierungsmittel, die antimikrobiell wirken.
Nachteile: Hormonelle Wirkung, möglicher Zusammenhang mit Krebs.
Parabene stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein (hormonähnliche Wirkung, besonders auf Östrogen). Langfristige Belastung kann potenziell mit Brustkrebs und Fruchtbarkeitsproblemen in Verbindung gebracht werden, obwohl wissenschaftliche Studien keine endgültigen Beweise geliefert haben.
Umweltbelastung: Parabene können in die Umwelt gelangen und Wasserorganismen schädigen.
- Phenoxyethanol
Häufig als Ersatz für Parabene verwendet.
Nachteile: Es kann Hautreizungen oder allergische Reaktionen verursachen, insbesondere bei empfindlicher Haut. In großen Mengen ist es potenziell neurotoxisch.
- Benzylalkohol
Ein weiteres gängiges Konservierungsmittel.
Nachteile: Kann hautreizend wirken und allergische Reaktionen auslösen.
Emulgatoren
Diese Stoffe sorgen dafür, dass Öl und Wasser in einer Creme oder Lotion gut vermischt bleiben.
- Polysorbate (z.B. Polysorbat-20, Polysorbat-80)
Emulgatoren, die häufig in Hautpflegeprodukten verwendet werden.
Nachteile: Hautreizungen, mögliche Verunreinigung durch krebserregendes Ethylenoxid. Polysorbate werden oft aus Erdölprodukten hergestellt und können potenziell mit Verunreinigungen wie Ethylenoxid kontaminiert sein, was als krebserregend gilt. Sie können auch Hautreizungen verursachen.
- PEG-Verbindungen (Polyethylenglykol)
Sie wirken als Emulgatoren oder Feuchtigkeitsspender.
Nachteile: PEGs können die Haut durchlässiger machen, was es potenziellen Schadstoffen leichter macht, in den Körper zu gelangen. Sie können ebenfalls Verunreinigungen wie Ethylenoxid und 1,4-Dioxan enthalten, die krebserregend sein könnten.
Silikone
Silikone sorgen für eine glatte, seidige Textur und verbessern das Auftragen und Verteilen von Produkten. Silikone sind nicht biologisch abbaubar und können sich in der Umwelt ansammeln. Sie können auch einen „Abdeck-Effekt“ auf der Haut erzeugen, was bedeutet, dass sie die Haut versiegeln und so das Atmen der Haut behindern. Langfristig können sie die Poren verstopfen und zu Hautunreinheiten führen.
- Dimethicone
Glättet die Haut und das Haar und bildet eine Schutzschicht.
Nachteile: Verstopfte Poren, Umweltbelastung, schwer abbaubar.
- Cyclopentasiloxan
Ein leicht flüchtiges Silikon, das die Haut nicht beschwert.
Nachteile: Verstopfte Poren, Umweltbelastung, schwer abbaubar.
Synthetische Duftstoffe
Künstlich hergestellte Duftstoffe geben Kosmetikprodukten ihren Geruch, wobei Hunderte von verschiedenen Verbindungen verwendet werden können.
- Limonen und Linalool
Häufige Duftstoffe, die auch Allergene sein können.
Nachteile: Allergische Reaktionen, Hautreizungen.
Diese Duftstoffe können bei Kontakt mit Sauerstoff oxidieren und hautreizend oder allergieauslösend wirken. Limonen und Linalool sind zudem häufig in der Liste der häufigsten Allergene aufgeführt.
- Phthalate (wie Diethylphthalat)
Phthalate werden verwendet, um Düfte zu stabilisieren, sind jedoch wegen potenzieller gesundheitlicher Risiken umstritten.
Nachteile: Hormonstörungen, Fruchtbarkeitsprobleme, krebserregend.
Phthalate werden als potenziell hormonell wirksam angesehen und können den Hormonhaushalt stören. Studien legen nahe, dass sie Fruchtbarkeitsprobleme, Entwicklungsstörungen und potenziell Krebs verursachen können.
Farbstoffe
Synthetische Farbstoffe verleihen Produkten ihre Farbe.
- FD&C Farbstoffe (z.B. FD&C Red No. 40, CI-Farbstoffe)
Farbstoffe, die von der FDA in den USA zugelassen sind.
Nachteile: Einige synthetische Farbstoffe können Hautreizungen verursachen und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Bestimmte Farbstoffe können auch allergische Reaktionen auslösen.
- CI-Farbstoffe (z.B. CI 19140, CI 42090)
In der EU gebräuchliche Farbcodes für Kosmetikfarbstoffe.
Nachteile: Einige CI-Farbstoffe, insbesondere solche auf Erdölbasis, können toxische Verunreinigungen enthalten oder zu Hautirritationen führen. Einige sind in bestimmten Ländern aus gesundheitlichen Gründen bereits verboten.
Tenside
Tenside wirken als Schaumbildner und Reinigungssubstanzen, die in Produkten wie Shampoos und Duschgels verwendet werden.
- Sodium Lauryl Sulfate (SLS)
Ein starkes Tensid, das reinigt und schäumt.
Nachteile: SLS ist ein starkes Tensid, das die Haut und Kopfhaut austrocknen und irritieren kann. Bei sensibler Haut kann es zu Rötungen und Reizungen führen. Langfristige Anwendung kann den natürlichen Hautschutzmantel schwächen.
- Sodium Laureth Sulfate (SLES)
Ein milderes Tensid als SLS.
Nachteile: Obwohl milder als SLS, kann SLES ebenfalls irritierend wirken und potenziell krebserregende Verunreinigungen wie 1,4-Dioxan enthalten, die während des Herstellungsprozesses entstehen können.
Weichmacher und Feuchtigkeitsspender
Diese Stoffe helfen, die Haut weich und geschmeidig zu machen und Feuchtigkeit zu spenden.
- Propylenglykol
Ein synthetischer Feuchtigkeitsspender, der in vielen Hautpflegeprodukten vorkommt.
Nachteile: Es kann hautreizend sein und allergische Reaktionen auslösen. Bei empfindlicher Haut kann es zu Rötungen, Juckreiz oder Trockenheit führen.
- Synthetisches Glycerin
Kann sowohl pflanzlich als auch synthetisch gewonnen werden und wirkt feuchtigkeitsspendend.
Nachteile: Synthetisch hergestelltes Glycerin kann weniger hautfreundlich sein als pflanzliches Glycerin und potenziell die Haut austrocknen, wenn es in hohen Konzentrationen verwendet wird.
UV-Filter
Diese Verbindungen schützen die Haut vor UV-Strahlen:
- Octocrylen
Ein chemischer UV-Filter, der vor UVB-Strahlen schützt.
Nachteile: Hormonelle Störungen, es kann allergische Reaktionen hervorrufen, insbesondere bei Menschen mit empfindlicher Haut. Es wurde auch im Zusammenhang mit der Entstehung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) in Verbindung gebracht, die zu Zellschäden führen können.
- Oxybenzon
Ein umstrittener chemischer UV-Filter, der als potenziell hormonstörend gilt.
Nachteile: Oxybenzon wird stark kritisiert, da es hormonell wirksam sein kann und den Hormonhaushalt stören könnte. Zudem schädigt es Korallenriffe und marine Ökosysteme, weshalb es in einigen Regionen bereits verboten ist.
Verdickungsmittel
Verdickungsmittel werden verwendet, um die Konsistenz eines Produkts zu steuern:
- Carbomer
Ein synthetischer Verdicker, der eine gelartige Textur verleiht.
Nachteile: Kann Hautreizungen verursachen, insbesondere bei Menschen mit empfindlicher Haut. Es handelt sich um ein synthetisches Polymer, das nicht biologisch abbaubar ist und daher die Umwelt belasten kann.
- Acrylate
Synthetische Polymere, die als Verdickungsmittel und Filmbildner fungieren.
Nachteile: Diese synthetischen Polymere können Hautreizungen hervorrufen und sind nicht biologisch abbaubar, was sie umweltbelastend macht.
Antioxidantien
Diese Stoffe schützen die Produkte vor Oxidation (z.B. durch Licht oder Sauerstoff):
- Butylhydroxyanisol (BHA) und Butylhydroxytoluol (BHT)
Künstliche Antioxidantien, die in vielen Kosmetikprodukten verwendet werden.
Nachteile: Beide stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und hormonstörende Wirkungen zu haben. In einigen Ländern sind sie bereits in bestimmten Anwendungen verboten oder stark eingeschränkt.
Fazit
Viele synthetische Inhaltsstoffe in der Kosmetik haben potenzielle Nachteile, die von Hautirritationen und allergischen Reaktionen bis hin zu ernsthafteren gesundheitlichen Bedenken wie hormonellen Störungen oder Krebserkrankungen reichen. Zudem können viele dieser Substanzen negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, insbesondere durch ihre Nicht-Abbaubarkeit oder durch die Schädigung von Ökosystemen, wie bei UV-Filtern, die Korallenriffe gefährden. Es gibt einen wachsenden Trend zu natürlicheren Alternativen, um diese Risiken zu minimieren.
Zusatzstoffe in Haushaltsreinigern
Haushaltsreiniger enthalten oft synthetische Zusatzstoffe, die für starke Reinigungskraft sorgen, aber auch gesundheitliche und ökologische Risiken bergen. Viele dieser Stoffe können Haut und Atemwege reizen oder schwer abbaubar sein, was Umweltbelastungen begünstigt.
Werfen wir einen Blick auf die häufigsten chemischen Inhaltsstoffe in Reinigungsmitteln, ihre Funktion und die möglichen Auswirkungen auf Mensch und Natur.
Lösungsmittel
- Butoxyethanol
Nachteile: Reizungen der Haut und Atemwege, potenziell toxisch für das Blut und die Leber.
Tenside
- Natriumlaurylethersulfat (SLES)
Nachteile: Haut- und Augenreizungen, potenziell krebserregende Verunreinigungen.
- Alkylbenzolsulfonate (ABS)
Nachteile: Schlechte Abbaubarkeit, umweltschädlich, hautreizend.
Chlorbleiche
- Chlorbleiche
Nachteile: Schwere Atemwegsschäden bei Einatmen, ätzende Wirkung auf Haut und Augen; in Kombination mit Ammoniak toxische Chlorgase.
Desinfektionsmittel
- Triclosan
Nachteile: Umweltbelastung, mögliche hormonelle Störungen, Entwicklung von Antibiotikaresistenzen.
Phosphate
- Phosphate
Nachteile: Umweltbelastung, Eutrophierung von Gewässern, kann das ökologische Gleichgewicht stören.
Künstliche Duftstoffe
- z. B. Phthalate
Nachteile: Atemwegsreizungen, allergische Reaktionen, hormonelle Auswirkungen.
Optische Aufheller
In Haushaltsreinigern und Waschmitteln werden häufig optische Aufheller eingesetzt, die Kleidung und Oberflächen heller erscheinen lassen, indem sie UV-Licht in sichtbares Licht umwandeln.
- Stilbenderivate (z. B. DAS 1, DAS 2)
Diese Stoffe gehören zu den am häufigsten verwendeten optischen Aufhellern in Waschmitteln und bewirken, dass Textilien besonders strahlend weiß aussehen.
Nachteile: Hautreizungen, allergische Reaktionen, schwer abbaubar, schädlich für Gewässer.
- Triazin-Derivate (z. B. Tinopal CBS-X)
Häufig in Waschmitteln und Textilreinigern verwendet, bietet eine starke Aufhellungswirkung und ist wasserlöslich, weshalb es auf Textilien leicht haftet.
Nachteile: Hautreizungen, allergische Reaktionen, schwer abbaubar, schädlich für Gewässer.
- Coumarin-Derivate
Verwendet in Reinigungsmitteln und Weichspülern, um einen leichten Blauschimmer zu erzeugen, der Verfärbungen kaschiert und Oberflächen optisch aufhellt.
Nachteile: Hautreizungen, allergische Reaktionen, schwer abbaubar, schädlich für Gewässer.
- Distyrylbiphenylderivate (z. B. Optiblanc, Optical Brightener 33)
Sehr häufig in Waschmitteln und Reinigern verwendet, insbesondere in Produkten, die weiße und helle Textilien wieder strahlend aussehen lassen sollen.
Nachteile: Hautreizungen, allergische Reaktionen, schwer abbaubar, schädlich für Gewässer.
Optische Aufheller sind schwer biologisch abbaubar und können in die Umwelt gelangen, wo sie Wasserorganismen schädigen können. Zudem können sie bei empfindlicher Haut allergische Reaktionen hervorrufen.
Fazit
Die Liste der künstlichen Inhaltsstoffe in Haushaltsreinigern zeigt deutlich, dass viele dieser Stoffe zwar ihre Reinigungswirkung erhöhen und gewünschte optische Effekte erzielen, aber oft erhebliche gesundheitliche und ökologische Risiken bergen. Viele dieser Chemikalien, wie optische Aufheller, aggressive Tenside und synthetische Duftstoffe, können Haut und Atemwege reizen, Allergien auslösen und im Abwasser nur schwer abgebaut werden. Besonders problematisch sind ihre Auswirkungen auf die Umwelt, da einige Inhaltsstoffe Wasserorganismen gefährden und zur Verschmutzung der Gewässer beitragen können.
Angesichts dieser Nachteile wird klar, dass es wichtig ist, Alternativen zu finden – sei es durch den Einsatz umweltfreundlicherer Reinigungsmittel oder durch DIY-Reiniger auf Basis natürlicher Inhaltsstoffe wie Essig, Natron oder Zitronensäure. Ein bewussterer Umgang mit Haushaltsreinigern kann helfen, sowohl die eigene Gesundheit als auch die Umwelt zu schonen.